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06.04.2004
 

Die besten Horrorfilme aller Zeiten


Alien

GB 1979, Regie: Ridley Scott, D.: Sigourney Weaver, Tom Skeritt, John Hurt

Story: Die Besatzung des Raumfrachters „Nostromo” nimmt eine außerirdische Lebensform an Bord, die sich als die perfekte Killermaschine erweist. Nach und nach wird die gesamte Besatzung dezimiert, bis nur noch Ellen Ripley (Weaver) übrig ist.

Kommentar: Auch wenn Ridley Scotts Meisterwerk im Science-Fiction-Gewand daher kommt, ist der Film Horror pur. In der klaustrophobischen Enge des Raumschiffs erzeugt der Regisseur eine Panik erzeugende Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Außerdem gelingt Scott mit der Besetzung von Sigourney Weaver ein echter Coup. Mit Ellen Ripley schenkt „Alien“ dem Kino die erste weibliche Action-Heldin. Weaver spielte ihre wichtigste Rolle noch in drei Fortsetzungen, die sich ebenfalls sehen lassen können.

Killer-Moment: Bei gemeinsamen Essen platzt das Alien plötzlich durch die Bauchdecke von John Hurt. Wer diese Szene einmal gesehen hat, wird sie nie mehr vergessen.


Braindead

Neuseeland 1992, Regie: Peter Jackson, D.: Timothy Balme, Diana Penalver, Elisabeth Moody

Story: Vielleicht einer der blutigsten Filme aller Zeiten, sicher aber einer der lustigsten. Lionels dominante Mutter wird von einem „Rattenaffen“ gebissen und verwandelt sich prompt in einen Zombie. Es währt nicht lange und die Epidemie breitet sich hurtig aus. Die Schlachtplatte ist angerichtet...

Kommentar: Wenn im großen Finale der Showdown gegen die Untoten-Armada ansteht, waten die Darsteller buchstäblich knietief durchs Blut. Das alles wird aber so übertrieben vorgeführt, dass der Zuschauer, vorausgesetzt er verfügt über einen robusten Magen, aus dem Lachen kaum noch herauskommt. Peter Jackson verfilmte später die „Herr der Ringe“-Trilogie, aber die ist längst nicht so witzig wie dieser durchgeknallte Splatter-Slapstick. Der Film ist derzeit in Deutschland leider nicht verfügbar, da er unsinnigerweise auf dem Index steht.

Killer-Moment: „Tritt zur Seite, mein Sohn!“ Ein Priester, der des Kung-Fu mächtig ist, steht Lionel in einem der zahlreichen Gemetzel mit Hand und Fuß zur Seite, ehe auch der Geistliche ins Gras beißen muss.


Dracula

GB 1958, Regie: Terence Fisher, D.: Christopher Lee, Peter Cushing

Story: Vampirjäger van Helsing liefert sich mal wieder das traditionelle Duell mit dem Fürsten der Finsternis, Graf Dracula. Am Ende zerfällt der untote Adlige im Tageslicht zu Staub.

Kommentar: Keine Diskussion: Christopher Lee ist der ultimative Dracula. Elegant, verführerisch, aber auch verflucht bedrohlich und gefährlich. Dieser Produktion aus den englischen Hammer-Studios kommt das Verdienst zu, das Vampir-Genre revolutioniert zu haben. Erstmals fließt der rote Lebenssaft, auf den Dracula so scharf (und angewiesen) ist, in Farbe über die Leinwand. Die gezeigte Gewalt ging mindestens einen Schritt weiter als in den Vorgängern. Die vor Verzückung verdrehten Augen der weiblichen Opfer verdeutlichen, dass der Biss (= Kuss) des Vampirs lediglich ein Symbol für Oralsex ist. Dies kam bei der zeitgenössischen Kritik, speziell von kirchlicher Seite, gar nicht gut an. Heute hingegen könnte „Dracula“ fast schon im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt werden. Lee spielte den Grafen noch diverse Male, leider konnte die hohe Qualität des Erstlings nicht gehalten werden.

Killer-Moment: Als Dracula stirbt, spiegelt sich in Christopher Lees Augen die ganze Tragik seiner unglückseligen Existenz wider. Der Tod bedeutet nicht nur eine Niederlage, sondern kommt ebenso der herbeigesehnten Erlösung gleich.


Die Fliege

USA 1986, Regie: David Cronenberg, D.: Jeff Goldblum, Geena Davis
Story: Seth Brundle arbeitet an einem Teleporter, mit sich Dinge vom einem Ort zum anderen „beamen“ lassen. Bei einem Selbstversuch geht die Nummer gründlich schief, denn eine gemeine Stubenfliege hat sich eingeschmuggelt. Langsam verwandelt sich der Forscher in der Folge in eine Mischung aus Mensch und Insekt.

Kommentar: Die Ekel- und Glibbereffekte suchen noch heute ihresgleichen. Goldblum kratzt sich am Ohr und – plumps – liegt das gute Stück auch schon im Waschbecken. Sicher nicht jedermanns Sache. Dennoch bietet Cronenberg mehr, als nur Abstoßendes. Unter der Horroroberfläche lauert die menschliche Angst vor Krankheit, Tod und Zerfall, die hier auf anschauliche Weise bebildert wird. Dazu macht Jeff Goldblum aus Brundle eine tragische Figur, die eigentlich nur das beste will, aber dafür bitter bestraft wird. Vorsicht: Die Fortsetzung „Die Fliege 2“ (ohne Cronenberg und Goldblum) ist eine wahre Katastrophe – unbedingt meiden.


Killer-Moment: Beim Armdrücken erprobt Brundle seine neuen Kräfte und bricht im Eifer des Gefechts seinem Kontrahenten den Arm.


Frankenstein

USA 1931, Regie: James Whale, D.: Boris Karloff, Colin Clive

Story: Der Forscher Herbert von Frankstein erschafft aus Leichen einen neuen Menschen. Dieser wird auf Grund seines unvorteilhaften Äußeren von seiner Umgebung abgelehnt und läuft Amok. Zum Schluss wird das unselige Monster von einem aufgebrachten Mob zur Strecke gebracht. Ja, ja, die gute, alte Lynchjustiz...

Kommentar: Was passiert, wenn der Mensch versucht, Leben zu schaffen und sich so mit Gott auf eine Stufe zu stellen? Das geht natürlich voll daneben. Boris Karloff in der Rolle des Monsters ist unnachahmlich. Seine Darstellung und die Maske haben Maßstäbe gesetzt und dafür gesorgt, dass fast jeder beim Wort Frankenstein das Monster und nicht seinen Schöpfer vor Augen hat. Zwar folgten dem Film von James Whale noch zahlreiche weitere Adaptionen von Mary Shelleys Roman, aber keine kann sich mit dieser messen. Einzig die direkte Fortsetzung „Frankensteins Braut“ von 1935 ist ein Muss.


Killer-Moment: Die Erschaffung des Monsters mit reichlich Elektrizität und Blitzen. Ein klassischer Moment des Kinos.


King Kong und die weiße Frau

USA 1933, Regie: Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack, D.: Fay Wray, Robert Armstrong und ein ziemlicher großer Affe

Story:
Auf einer Südseeinsel entdecken Amerikaner einen Riesenaffen namens King Kong, den sie zwecks Vermarktung nach New York schaffen. Als Lockmittel dient die schöne Ann, in sich der Primat unglücklicherweise verguckt hat. Als King Kong seine große Liebe bedroht sieht, läuft er Amok und zieht marodierend durch New York. Jagdflieger machen der Randale ein Ende und schießen Kong vom Empire State Building.

Kommentar: Noch heute, über 70 Jahre nach der Uraufführung dieses Klassikers, beeindrucken die Special Effects. Besonders der Kampf zwischen Kong und einem Tyrannosaurus vermag zu begeistern. Da hat Effekte-Guru Willis H.O’Brien ganze Arbeit geleistet. Aber auch abseits der wegweisenden Umsetzung hat King Kong einiges zu bieten, etwa die traurige Lovestory und eine Extra-Portion Abenteuer und Action. Ganz großes Kino eben.

Killer-Moment: Wenn Kong sein Leben aushaucht, zerreißt es einem das Herz. Da sieht man mal wieder, was passiert, wenn sich jemand in die falsche Frau verknallt.


Meet The Feebles

Neuseeland 1989, Regie: Peter Jackson, D.: durchgeknallte Puppen

Story: Die „Muppet-Show“ für (kranke) Erwachsene: Hinter den Kulissen der Fernseh-Show „The Feebles“ spielen sich diverse persönliche Dramen ab. Im eindrucksvoll brutalen Finale mäht die Nilpferd-Dame Heide aus Liebeskummer mit einer Pumpgun die gesamte Belegschaft nieder. Dann erklingt „Garden Of Love“...

Kommentar: Eine völlig schräge Parodie auf Musicals, Vietnam- und Gangster-Filme sowie natürlich auf die allzeit putzigen Muppets. Doch diese Puppen sind nicht niedlich, sondern pervers, gewalttätig oder depressiv. Garniert wird das Ganze mit jeder Menge Sex und Gewalt. Um zu glauben, was Peter Jackson mit seinen Puppen so alles anstellt, muss der Film mit eigenen Augen gesehen werden. Was hier zu Lande allerdings schwierig zu bewerkstelligen ist, da die FSK den Trip aus dem Verkehr gezogen hat. Schade, denn der Film ist wahnsinnig komisch.

Killer-Moment: Ein Kaninchen hat sich scheinbar AIDS eingefangen und wird von einer Schmeißfliege erpresst. Kranker und ekliger geht’s kaum.


Das Schweigen der Lämmer

USA 1990, Regie: Jonathan Demme, D.: Jodie Foster, Anthony Hopkins

Story: Mit Hilfe des inhaftierten Kannibalen Dr. Hannibal Lector will die junge FBI-Agentin Clarice Starling dem Serienmörder Wild Bill auf die Spur kommen. Doch der promovierte Menschfresser hat eigene Pläne.

Kommentar: Das Psycho-Duell zwischen Foster und Hopkins lässt das Blut in den Adern gefrieren. Beide Darsteller waren nie besser. Vor allem der charmante Kannibale hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Hopkins spielt so einnehmend, dass der Zuschauer dem Killer fast die Daumen drückt. Die Suche nach dem freien Psychopathen gerät da schnell in den Hintergrund. Folgerichtig wurden sowohl der Streifen als auch seine beiden Hauptdarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet. Viel spannender kann ein Film nicht sein.
Die weiteren Filme mit dem sympathischen Doktor Hopkins („Hannibal“, „Roter Drachen“) bieten zwar einige recht delikate Splatterszenen, haben aber nicht die Klasse von Demmes Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Killer-Moment: Das erste Aufeinandertreffen von Lector und Starling ist ganz großes Kino. Der Zuschauer hängt an den Lippen zweier großer Schauspieler.


Sream – Schrei!

USA 1996, Regie: Wes Craven, D.: Neve Campbell, Skeet Ulrich, David Arquette

Story: In einer amerikanischen Kleinstadt geht ein Serienmörder um, der es auf appetitliche Teenager abgesehen hat. Besonders auf die junge Sydney scheint es der Irre ein Auge geworfen zu haben.

Kommentar: „Sream“ wird hier stellvertretend für alle Teenie-Slasher wie „Halloween“, „Freitag, der 13.“ oder „Prom Night“ aufgeführt. Obwohl die Akteure die Regeln des Horror-Films genau kennen und sie auch ständig zitieren, halten sie sich ständig allein im Dunkeln auf oder haben vorehelichen (= verbotenen) Sex. Der Mörder nimmt die Einladungen dankend an und verrichtet sein blutiges Handwerk. „Scream“ ist durch diese Doppelbödigkeit zugleich Hommage, Parodie und konsequente Weiterführung seiner Vorbilder. Die Sequels „Sream 2 + 3“ sind ganz nett, fügen aber dem Original nichts wirklich neues hinzu.

Killer-Moment: „Wer war der Killer in ‚Freitag, der 13.’?“, fragt der Psychopath Drew Barrymore am Telefon. Die denkt nicht lange nach: „Jason Vorhees“. Leider falsch, das fröhliche Schlitzen kann beginnen.


Der weiße Hai

USA 1974, Regie Steven Spielberg, D.: Roy Scheider, Robert Shaw, Richard Dreyfuss, Bruce

Story: Ein riesiger weißer Hai terrorisiert einen Badeort an der US-Küste. Nachdem das Ungetüm mehrfach ausgiebig gespeist hat, fassen sich drei Männer ein Herz und gehen angeln.

Kommentar: Das eindrucksvollste Exemplar aus der Abteilung Tier-Horror. Mit einem einfachen Trick potenziert Spielberg die Bedrohung: Lange Zeit ist der Hai nie richtig zu sehen und vor dem Unbekannten fürchtet sich der Mensch bekanntlich noch mehr. Erst nach zwei Dritteln des Films bekommt der Zuschauer das Ungeheuer erstmals wirklich zu Gesicht. Die Story ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, aber als spannender Gruselstreifen funktioniert „Jaws“, so der Originaltitel, hervorragend. Das ist umso erstaunlicher, als dass Spielberg beim Drehen kein vernünftiges Drehbuch zur Verfügung hatte und weitgehend improvisieren musste. Der nächste Badeurlaub kann kommen.

Killer-Moment: Die Eröffnungssequenz, in der Bruce, wie der Hai am Set genannt wurde, ein Mädchen verschnabuliert – unvergesslich auch wegen der genialen Titelmusik von John Williams.

by Martinho 2004